Am Beispiel des Nullenergiehauses der Familie Jouaux erklären wir, wie das Nullenergiehaus realisert wurde und welche überlegungen und Vorkehrungen getroffen werden mussten.
Beim Projekt der Familie Jouaux ist in moderner Architektur und kurzer Bauzeit ein umweltfreundliches Atriumhaus entstanden, dessen massive Bauteile im Legosteinprinzip (Kombination aus Mauerwerk und Dämmstoff) erstellt wurden. Es handelt sich bei diesem Nullenergiehaus um die sogenannte Mantelbauweise, jedoch im umgekehrten Sinn. Anstatt das Mauerwerk zu isolieren, wird bei der Legosteinbauweise das Isoliermaterial mit Beton ausgegossen, was die Realisierungszeit um ein vielfaches verkürzt und die Möglichkeit bietet, selbst am Bau des Hauses teilzuhaben.

Durch die hochdämmenden Bauteile, die großen nach Süden gerichteten Glasflächen und den 40m² Absorberflächen hat das Haus einen Jahres-Primärenergieverbrauch Qp von weniger als 18 kWh/qm*a, so dass die Mindestwerte für das KFW-Energiesparhaus sogar weit überschritten wurden.
Der gefunde Stein (Legostein) besteht aus 100% Styropor und ist somit sehr leicht. Der Stein selbst hat bereits einen U-Wert von 0,18.



Und so wie wir in unserer Kindheit bereits bauen durften - nun im großen Stil:

Die Legosteine werden einfach im Versatz aufeinander gesteckt und dann Etagenweise mit Beton ausgegossen. So erhält die Legostein-
Konstruktion ihre Stabilität. Auch die Deckenelemente sind aus 100% Styropor. Sie werden einfach auf die inzwischen betonierten Mauern gelegt und ebenfalls mit Beton übergossen. Bereits ein Tag später kann auf gleiche Weise die nächste Etage per Lego aufgebaut werden. Zu guter Letzt werden noch die ebenfalls aus Styropor bestehenden Dachelemente einfach auf die Mauern gelegt. Und zum Schluss noch mit der Lattung und der Konterlatung und Ziegel überdeckt. Auf diese Weise wurde eine Außenwand mit einer Stärke von 34,5cm erbaut und ein U-Wert von 0,158 W/km*K erreicht. Das eigentliche Atrium wurde komplett mit einer Glasfassade und dem Dach geschlossen.

Da auch das Innen-
mauerwerk aus diesem Stein besteht, ist es ohne weiteres möglich z.B. ein Schlafzimmer mit einer Raumtemperatur von 18°C neben ein Bad mit 22 °C zu legen ohne dass die Wärme aus dem Bad in das Schlafzimmer ausweicht.
Die Fenster sind zu und bleiben zu, denn hier können sie gar nicht geöffnet werden. Zu öffnende Fenster bedeutet immer großer Wärmeverlust.
Zur weiteren Verringerung der Wärmeverluste wurde eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung gewählt. Systemair optimierte die Verlegweise der Rohre anhand der Planung des Architekten. Die Frischluft wird über ein 100 Meter langes im Erdreich verlegtes Rohr angesaugt. Durch diese Strecke wird im Winter die Luft vorgewärmt, so dass weitere Wärmeenergie gespart wird. Im Sommer dagegen wird automatisch die Wärmerückgewinnung abgeschaltet und die Luft wird durch die 100 Meter abgekühlt, so dass die Räume in der warmen Jahreszeit angenehm temperiert werden.
Automatische Klimasteuerung, Lüftung und Heizung
In einem von Hand zu bedienenden Haus kann die Beschattung gerade an Tagen an denen Sonne und Wolken, Wind und Regen ständig wechseln, zum richtigen Streß ausarten. So müssen Beschattung und Belüftung gerade auch dann funktionieren, wenn die Bewohner außer Haus sind. Ob sie nun für kurz oder über Wochen im Urlaub sind. Dazu braucht`s einfach die automatische Steuerung mit den entsprechenden Sensoren wie beim intelligenten Hausmeister von Palumapa.

Das Nullenergiehaus stellt in Programmierung und Automatik hohe Anforderungen.
Nur durch die optimale Programmierung im Nullernergiehaus Palumapa wird das Klima, im Zusammenspiel von Wärmedämmung, Lüftung, Heizung und Beschattungssystem, auf die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse eingestellt.

Eine ganze Menge von Sensoren steuern die Jalousien, um maximale Behaglichkeit und geringsten Energieverbrauch sicher zu stellen.


Denn bei Palumapa wünscht sich der Besitzer natürlich Sonnenschutz und Sichtschutz, bisweilen aber auch automatischen Wärmegewinn durch Sonneneinstrahlung sowie Frostschutz und individuelles Positionieren von Fall zu Fall. Sind mehrere Jalousien in verschiedene Himmelsrichtungen montiert, muß die Steuerung darüber hinaus noch den Sonnenstand erkennen können. Denn wer will schon am Nachmittag die nach Osten gerichtete Jalousie geschlossen haben? ...mehr

Ein Wasserspeicher hält die bei Sonnenschein gewonnene Energie für die sonnenarmen Tage zurück. Damit warmes Wasser gewährleistet ist und bei Bedarf die Heizung einspringen kann. Auch hier erkennt Palumapa die Temperatur im Wasserkessel und schaltet sich nach Bedarf zu oder ab. Mit der überschüssigen Energie wird das Außen-Schwimmbad konstant auf 28 Grad gehalten.
Der Kern dieser Idee ist die Lebensqualität der Bewohner neu zu definieren. Durch die Möglichkeit, Tätigkeiten des Alltags zu vereinfachen oder gar vollautomatisch durch das intelligente Haus erledigen zu lassen.
Denn Wohnen der Zukunft bedeutet u.a. konkret: Automatische Einstellung der Raumheizungen, Steuerung von Licht, Hoch- und Runterlassen von Rollläden und Jalousien und Vortäuschung von Anwesenheit.
Auf den intelligenten Hausmeister kann man sich stets verlassen, besonders auch dann, wenn man nicht zu Hause ist. Geräte aus den Bereichen Beleuchtung, Sicherheit, Klima und Elektronik sind in Palumapa vernetzt und werden zentral gesteuert.
Palumapa kann noch mehr:

Ein paar Beispiele:
» Heizung:

Beim öffnen der Terassen- und Außentüren werden die Temperaturen der Heizkörper automatisch heruntergefahren.

» Jalousien:

Kommt heftiger Wind auf, werden die Außenjalousien wie von Zauberhand eingefahren, damit sie gesichert sind. Scheint die Sonne, fahren die Jalousien runter und bringen sich in Sicht-Kipp-Lage und bei Beschattung fahren sie wieder hoch.

» Einschlafhilfe:

Im Kinderzimmer wir das Licht in einem definierten Zeitraum von 100% auf zum Beispiel 10% oder ganz aus gedimmt.

» Sicherheit:

Für den Bereich Sicherheit gibt es eine Paniktaste per Fernbedienung im Schlafzimmer mit der Möglichkeit auf Tastendruck die komplette Beleuchtung einzuschalten und die Rolläden hochzufahren. Der Einbrecher erschrickt dadurch und flüchtet.

» Nachtvorbereitung:

Die "Gute-Nacht-Taste" schaltet alle Lichter im Haus aus, schaltet die Heizung auf Nachtabsenkung und schließt noch offene Rollläden.

» Urlaubstaste:

Sollten die Bewohner am Wochenende in Urlaub fahren, aktiviert ein Knopfdruck das Szenario Kurzreise. Das System fährt die Heizung auf den vorgegebenen Wert herunter, aktiviert die Alarmfunktionen und die intelligente Lichtsteuerung täuscht Anwesenheit vor. Sollte während der Reise z.B. ein Problem mit der Heizung auftauchen, sendet das System eine SMS an den Hausherren, der dann den entsprechenden Notdienst alarmieren kann. Wenn der Notdienst an der Haustüre klingelt, welches dem Hausherren über sein PDA signaliert wird, kann er über die Kameraüberwachung sehen wer vor der Haustüre steht, mit der Person sprechen und die Haustüre öffnen.

» Bequemlichkeit "Es werde Licht und es ward    Licht":

In den einzelnen Räumen sind keine Lichtschalter vorhanden, die Lichtsteuerung erfolgt über so genannte Präsenzmelder. Diese Melder stellen automatisch fest, ob sich jemand im Raum befindet oder nicht und schaltet je nach Helligkeit (Tag oder Nacht) das Licht ein.

» Briefkasten - Post ist da!:

Der digitale Hausmeister dient auch dem Zweck, die Bewohner über frisch eingetroffene Post zu informieren. Da die Hausherrin viel im Home-Office arbeitet, ist der PC fast immer online. So werden die Bewohner von Palumapa in ihrem e-mail Empfang genau informiert ob und seit wann sich Post im Briefkasten befindet.



Wie funktioniert das im Palumapa-Haus?
Das System selbst funktioniert auf der Basis des EIB des Europäischen- Installations-Bus. Grundlage dafür ist die Schaffung einer gemeinsamen Infrastruktur für Energie und Kommunikation inklusive kommunikationsfähiger Geräte und Systeme. Um das Gebäude also intelligenter zu machen, wird statt klassischer Elektroinstallation ein Bussystem installiert, über das die Beleuchtung, Heizung & Co. kommunizieren.
Im zentralen Technikraum wird die gesamte Haustechnikinstallation zusammengeführt: Der Wasserspeicher mit 5.000 Liter Inhalt, der Wärmetauscher, die Lüftunsanlage sowie die gesamten Verteiler und die Steuerung.
Ein Homeserver ( ein mit dem Haus verbundener Computer ) erfasst alle Vorgänge im Haus - das so genannte "intelligente System". Alle Funktionen werden von diesem Rechner zentral erfasst und gesteuert. Seine Steuerung kann im Haus mit dem PC und in der Ferne per Internet jederzeit eingesehen und verändert werden.
Das Licht kann man nach Bedarf manuell (ortsunabhängig) per Funk steuern. Wird das Tageslicht zu schwach können Lamellen oder vorgehängte Jalousien verändert, oder das Licht im Obergeschoss ausgeschaltet werden weil es nicht mehr benötigt wird. Soll ein Raum kurzfristig mehr oder weniger temperiert werden, hat man Zugriff auf die gewünschte Einstellung und kann diese auch zeitlich versetzt regeln.

FOR.UM Software GmbH aus Grünsfeld hat die gesamte Planung und Programmierung des intelligenten Hauses durchgeführt.

Fazit:
"Zero Administration" nennt man das - was zugleich die vollendete Demonstration des technisch Machbaren darstellt.
Und damit nicht genug: Durch den Einsatz modernster Technologien wird möglich, was ein einzelner Mensch gar nicht zu leisten vermag. Und das in der Perfektion eines Schweizer Uhrwerks - in immer gleich bleibender höchster Qualität. Ernergiespartechnisch sind wir fit für die Zukunft!